"Ampellecker"

Ein Fügener hatte den Feierabend im Wirtshaus neben der Kirche beim "Rötel" verbracht und da er nun ein bisschen zu viel erwischt hatte, war ihm der Heimweg nicht mehr so recht geläufig. Irgendwie ist er dann auf den Friedhof geraten und in die Kirche hineinspaziert. Im Dunkeln sah er schon von weitem das "rote Glas" leuchten, welches auf dem Altar stand. Es handelte sich natürlich um das "Ewige Licht" und als er sogleich einen beherzten Schluck nahm, verbrannte ihm das heisse Wachs ganz grauenhaft den Schlund. In der nächsten Zeit hat man den Besagten lange nicht mehr in dem Wirtshaus an der Kirche gesehen, das Ereignis aber wurde bis in die Nachbargemeinden bekannt und heute noch werden die Fügener als "Ampellecker" betitelt.

Quelle: Vgl. Beatrix u. Egon Pinzer, Zillertal, Gerlostal, Tuxer Tal, 1993, S. 126.