DIE SCHWARZE FRAU

Im Gasthaus Schönau arbeitete Eva Koller (+ 1944) als Küchenmädchen. Sie holte immer die Lebensmittel aus dem Keller. Dort befanden sich zwei Türen, eine zum Vorratskeller und eine war immer verschlossen. Als sie einmal in den Keller ging, bemerkte sich plötzlich eine in Schwarz gekleidete Frau, die immer vor der ver-schlossenen Türe am Boden kratzte. Für Eva war das unheimlich, weil sie die Frau mehrmals im Keller traf. Als einmal die Glocken von Erl läuteten, beobachtete Eva die Frau, die rasch zur Schönau-Kapelle eilte. Das Küchenmädchen nutzte die Gelegenheit, um Vorräte aus dem Keller zu holen; sie wollte der Frau nicht begegnen.

Sie drehte sich um und bemerkte die Frau wieder beim Kratzen. Es wird vermutet, dass die Frau ihr Kind suchte, das sie im Kellerboden verscharrt hatte. Eva bedauerte, dass sie die Frau nie angesprochen hatte.


Diese Geschichten wurden von Alexander Buchauer, Heimatkundler aus Rettenschöss, wiedergegeben.
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