DIE SAGE VON SCHROFENSTEIN VERSION I:
(geschrieben von den Schülern Maria Kössler und Hannes Tiefenbrunn, VS Stanz)

Der Sage nach sollen die Ritter von Schrofenstein fromm und edelmütig, Schützer der Witwen und Waisen gewesen sein.

Aus diesem Grund haben sie sich den Hass der umliegenden Raubritter zugezogen und ihre Feste wurde mehrmals belagert.
Die Sage meldet uns von einer solchen Belagerung folgendes:

Ritter Oswald von Schrofenstein zeichnete sich besonders durch Tapferkeit und edle Gesinnung aus, was den Groll der Nachbarn in vollem Maße entfachte.
Sie bestürmten die Burg - aber ohne Erfolg.
Nun belagerten die Feinde dieselbe und sperrten alle Zugänge ab.
Da in der Burg kein Brunnen war, begab sich der Ritter in der Nacht in die Burgkapelle, betete zur göttlichen Mutter und flehte sie um Hilfe an.
Getröstet begab er sich zur Ruhe.

In der Nacht erschien ihm eine Frau in himmlischer Schönheit. Sie blickte ihn mit Milde an und sprach:


"Habe Mut, edler Ritter, Gott hat deine Seufzer gehört: Schrofenstein wird nicht fallen.- Grabe in der Mitte des Gartens unter dem Rosenstrauch und es wird aus dem nackten Felsen eine Quelle süßen Wassers hervor springen und dich und die Deinen laben; der Wein in deinem Weinfass wird niemals altern."


Der Ritter erwachte, eilte in den Schlossgarten, ließ unter dem Rosenstrauch aufgraben und hervor sprang die Quelle.
Er labte sich und die Seinigen und stärkte sich mit dem Etschländer Weine.
Dann sank er auf die Knie und dankte für die so unverhoffte Hilfe.
Neu gerüstet standen die Kämpfer wieder auf den Mauern und schlugen jeden Angriff zurück.
Nachdem sie - um den Feind zu täuschen - leeres Bohnenstroh gedroschen und kräftig die Windmühle getrieben hatten, zogen die Feinde wieder ab.


Quelle: (geschrieben von den Schülern Maria Kössler und Hannes Tiefenbrunn, VS Stanz)
Email-Zusendung von Ewald Rudolf Ruetz