Sage vom Urlkopf

Im Pass Strub stand vor mehreren hundert Jahren ein Kirchlein (Mauerreste können noch gezeigt werden), in welchem stets ein Kaplan Gottesdienst heilt. Im Strubtale hausten damals aber auch verwilderte Köhler. Ein Köhler, namens Ulrich, war ein besonders wilder, glaubensloser Geselle.

Er bespöttelte den Kaplan und lachte über die hl. Handlungen. Der Kaplan warnte ihn vor seinem frevelhaften Übermut und vor Gottes furchtbarem Strafgericht. Er aber lachte darüber noch mehr uns sprach: „Eher dass Brot in den Leib Christi verwandelt werde, eher glaube ich, dass mein Kopf in Stein verwandelt werde“, und tat einen höhnischen Lacher. Am folgenden Tag, einem Sonntag, war der Köhler in der Nähe des Kirchleins und spottete wieder über den Gottesdienst. Es erklang eben das Glöcklein vom Turme und gab das Zeichen zur Wandlung. Da erhob sich plötzlich ein fruchtbares Gewitter, der Blitz zuckte, furchtbare Donner rollten und erfüllten das Tal mit Schrecken.

Da erhob Ulrich ein höhnisches Gelächter und sprach: „Wenn ich in Stein verwandelt werde, lache ich nachher auch noch.“ Da zuckte ein Blitzstrahl herunter und der Spötter war verschwunden. Aber auf einem niederen Felsen stand plötzlich ein Kopf in Stein verwandelt und unweit davon hörte man ein höhnisches Lachen. Noch heute schaut dieser Kopf grauenvoll ins Tal hernieder und man nennt ihn den Urlkopf. Manche Leute behaupten sogar, dass man auch jetzt noch zu gewissen Zeiten das Lachen hört.

Quelle: Die Sammlung der Waidringer Sagen wurde im August 2007 von Herrn Viktor Olivier und dem Tourismusverband PillerseeTal zur Verfügung gestellt.