Die Elfenwiese

Vor langer Zeit, als es noch keine Straßen und Wege gab, schlängelte sich ein Saumpfad über die Schäferau hinter den Mühlberg hindurch zum Peitinghof nach St. Adolari und weiter durch das Pillerseetal. Eines Tages aber geschah ein Unglück, es kam ein schreckliches Gewitter und es blitzte und krachte fürchterlich. Ein Blitz schlug in den Hof ein und er brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Bewohner des Hofes waren zutiefst niedergeschlagen, denn sie hatten kein Dach mehr über dem Kopf und der Winter stand vor der Tür. So ging der Bauer dann in den Wald um zu schauen, wo er Bäume für ein neues Haus fällen könnte. Er kam zu einer Lichtung hinter dem Mühlberg. Hier setzte er sich hin und dachte nach, wie er wohl sein Haus wieder aufbauen könnte. Er hatte kein Geld und durch den Brand einen Großteil der Tiere verloren. Er begann zu schluchzen und flüsterte: „Wie soll ich das nur machen?“ Auf einmal aber wurde es hell um ihn und es erschien ihm eine wunderschöne Waldfee und fragte: „Lieber Bauer, warum bist du denn so traurig?“ Und er klagte ihr sein Leid und meinte, er müsse jetzt hier um die Lichtung Bäume fällen, damit er sein Haus wieder aufbauen könnte. Die Fee erschrak und sagte: „Das darfst du nicht machen, denn das ist unser Festplatz und den brauchen wir um unsere Tänze und Spiele abzuhalten. Aber wir werden dir helfen, wenn du unsere Lichtung in Ruhe lässt.“

Der Bauer kehrte unverrichteter Dinge wieder heim in einen Stadel, welcher jetzt ihr Notquartier war und er erzählte der Familie von seiner Begegnung. Am nächsten Morgen als sie erwachten, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das gesamte Bauholz, das sie brauchten, lag neben dem Stadel und er brauchte es nicht mehr im Wald zu fällen.

Er ging zur Waldlichtung hinterm Mühlberg und dankte laut den Waldfeen und sagte: „Diese Lichtung soll ab heute ELFENWIESE heißen!“ Und so ist es noch immer.

Quelle: Die Sammlung der Waidringer Sagen wurde im August 2007 von Herrn Viktor Olivier und dem Tourismusverband PillerseeTal zur Verfügung gestellt.