Die Teufelsaustreibung

Als der Pfarrer von Gschnitz auch einmal zwei Dirndlen bei ihm hatte, kamen auch mehrere Tuxer Burschen, um der Teufelsaustreibung zuzuschauen. Das eine der beiden hatte er im hinteren Zimmer. Dieses Mädchen konnte er vom Teufel noch nicht befreien, da mußte er erst noch lange fasten und beten. Das andere aber sahen sie im vorderen Zimmer ganz unter dem Bette des Pfarrers. Auf den Befehl desselben kroch die Dirn hervor, und der Pfarrer hieß dann den Teufel in ihren rechten Schuh hineinschliefen. Die Dirn wollte denselben immer abschütteln und der Teufel redete aus ihr:

Dieser Schuh ist mir zu klein; darf ich nicht in eine Fliege?

Als ihm der Pfarrer dies untersagte, fragte der Teufel abermals:

Darf ich nicht in einen Strohhalm?

Dies ließ der Pfarrer ebensowenig zu. Da fragte der Teufel zum letztenmale:

Darf ich nicht in eine Trofrinn?

Auch dies verbot ihm der Pfarrer und sprach darauf, indem er mit dem Finger auf eine Stelle auf dem Stubenboden deutete:

Do muest oh'n!

Ein Rauscher und ein Krach und der Bleckate fuhr durch dieses Platzl zur Hölle.

Quelle: Die Teufelsaustreibung , Dörler, Tiroler Teufelsglaube, ZfVk. 9, 1899, 368 zit. nach Will-Erich Peuckert, Ostalpensagen, Berlin 1963, Nr. 211, S. 114