DER FOAMICHANGERGEISCHT

Vor alten Zeiten trieb sich auf dem Weg nach Ranggen ein Geist herum, den ein Rangger einmal recht unangenehm zu spüren bekam.

Als dieser nämlich einmal spät in der Nacht von Inzing nachhause ging, sprang ihm der Geist auf den Rücken. Dem biederen Rangger wurde über diese unverhoffte Bugglkraxln angst und bang. Der Geist kümmerte sich aber nicht um die Seelennot seines Trägers und ließ sich auch nicht abschütteln. Wohl oder übel mußte also der Rangger seine unheimliche Bürde schwitzend und keuchend bergauf tragen. Als er zu den ersten Häusern von Ranggen kam, tat der Geist einen schweren Seufzer und verschwand. Der Rangger aber war halb tot vor ausgestandenem Schrecken.

Daß der Rangger kein "Fürchter" war, beweist folgende Geschichte, deren Wahrheit heute noch viele Rangger bestätigen können:

Er ging einmal im berauschten Zustand in die Rangger Totenkapelle. Dort nahm er zwei Totenköpfe, in jede Hand einen, und stieß sie so zusammen, wie es etwa zwei stoßende Widder machen. Dabei lachte er und rief dem einen Totenkopf zu: "Muttler, wehr di!" Den Zuschauern, die ihn bei seinem Tun beobachteten und das Krachen der zusammenstoßenden Totenschädel hörten, kam das Grausen.

Mitgeteilt von Josef Lederle.

Quelle: Dorfbuch Inzing, Franz Pisch.

© Ernst Pisch.
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