DER VERSUNKENE ERLER SEE



© Katharina Kitzbichler


Vor vielen tausend Jahren,
als die Gletscher abgeschmolzen waren,
entstand aus Eis und Schnee,
über dem "Erler Herz" ein See.

Am Bergeshang hoch oben,
der von Sagen reich umwoben,
lag friedlich und glasklar,
zwischen Felsenstein und Kar,

der eiskalte Gletschersee,
so berichtet der Essay.
Eines Tages sickerte das Wasser ein,
hindurch poröses Kalkgestein.

Ein Glucksen und ein Rauschen,
ein Plätschern und ein Plauschen,
ein Rinnen und ein Tropfen,
ein Sprudeln und ein Klopfen,

ein Pfeifen und ein Sausen,
ein unheimliches Brausen
war bis ins Tal zu hören,
die Ahnen konnten es beschwören.

Sie konnten es bekunden,
der See war spurenlos verschwunden!
Im "Erler Herz" tief unter Fels und Stein,
sickerten die Wassermassen ein.

Und genau an dieser Stelle,
entsprang die frische, klare Quelle!
Sie sprudelt munter immerfort,
und spendet Wasser für den ganzen Ort!

KK


Der versunkene Erler See,
Federzeichnung
© Katharina Kitzbichler