BAD SCHÖNAU



© Katharina Kitzbichler


Anno 1495, am 14. August genau,
ritt Kaiser Max zum Bad Schönau.
Zum Jagen und zum Fröhlichsein,
kehrte er beim Förster ein.

Der hatte sieben Töchter,lieb und fesch,
kreuzfidel, blutjung und resch.
Eva war die schönste von den sieben,
für Kaiser Max grad zum Verlieben.

Sie war die jüngste auch von allen,
und hat dem Kaiser gut gefallen.
Eva himmelte ihn an,
und war ihm herzlich zugetan.

Das Mädchen war schon Junker Götz versprochen,
der Jüngling hatte die Gefahr gerochen.
Wutentbrannt kam er herbei,
voll Zorn und Eifersüchtelei,

entwarf er einen bösen Plan,
und zündete das Forsthaus an.
Alle sieben Töchter sind verbrannt,
es blieben nur mehr Schutt und Sand.

Jetzt kam ein greller Blitz,
und erschlug den Junker Götz.
Und genau an dieser Stelle,
zischte aus dem Boden eine Quelle.

Der Schwefel des Blitzes vermischte sich,
mit dem Wasser der Quelle gar wunderlich.
Und wer darin sich hat gebadet,
war mit Gesundheit reich begnadet!

KK


Bad Schönau,
Federzeichnung
©
Katharina Kitzbichler