Die große Sterb

Zur Zeit der großen Sterb raffte der Tod auch im Innthal die meisten Leute hinweg, da sie kein wirksames Mittel gegen die schreckliche Krankheit kannten. So lebten z. B. in Axams nur mehr zwei Familien. Diese aber beteten so inständig zu Gott um Rettung, daß er sie erhörte. Bei Nacht rief nämlich eine ungeheuer laute Stimme aus der Zirler Klamm zu ihnen herüber:

"Eßt's Kranebitter und Bir'nmehl,
So lebtet's long und sterb's nit si g'schnell!"


Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 128/2.