Gebannte Geister

Auf einem Anwesen spukte einst der ruhelose Geist eines verstorbenen Bauern und seine Angehörigen hatten nichts eiligeres zu thun, als ihm bannen zu lassen. Da hat er jedoch inständig, ihn wenigstens an einen solchen Ort zu bringen, von welchem er sein Haus sehen könnte. Dies gewährte man ihm aus Mitleid. Es zeigte sich aber, daß der Geist noch Macht über sein früheres Besitzthum hatte, denn das nächtliche Poltern und rumoren ließ durchaus nicht nach. Alle Besuche, ihn weiter weg zu bannen, blieben nunmehr erfolglos. (Natters)

Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 35/4.