Der Elsbethener Katzenstein

Fast zur gleichen Zeit wie am Kirchanger entstand der Elsbethener Katzenstein. In einer Sommernacht während eines Gewitters schoß er aus der Erde.

Einige Sagen berichten, daß, wer den Stein berührte, geheime Kräfte erhielt. Jedoch mußte man diese Kräfte ehrlich ausnützen. Wer sie zu dunklen Geschäften brauchte, soll dem Teufel verschrieben worden sein. Solche Kräfte wollte sich nun jedermann aneignen; dabei wurden die Leute unzufrieden, neidisch und stolz. Man begann zu wünschen. Da kam ein Unglück über Hopfgarten; der Katzenstein wurde lebendig. Jetzt wollte jedermann seine geheimen Kräfte wieder hergeben, denn der lebendige Katzenstein kam in der Nacht zu jenen, die ihn zuvor berührten. Wie die Geschichte ausging, ist nicht berichtet.

Der Stein soll dreieckig gewesen sein und in der Mitte war ein Katzenkopf eingraviert. - Verschwunden ist der Stein im Jahre 1667.

Quelle: Anton Schipflinger in: Tiroler Heimatblätter, 1936, Nr. 11, S. 354
aus: Sagen, Bräuche und Geschichten aus dem Brixental und seiner näheren Umgebung, gesammelt und niedergeschrieben vom Penningberger Volksliteraten Anton Schipflinger, zusammengestellt von Franz Traxler, Innsbruck 1995 (Schlern-Schriften Band 299).