Sauschloß

Die zu einer schwindelnden Höhe emporragenden, nur auf einem steilen Felsenpfade zugänglichen Trümmer des Schlosses Greiffenstein führen noch immer im Volksmunde den etwas unschönen Namen Sauschloß. Früher soll es auch Raubenstein genannt worden sein, sintemalen greifen und rauben verwandte Begriffe sind, und dies war die Burg, allerdings im Besitze der Starkenberger, an welche sie nach dem Aussterben der Greiffensteiner fiel. Von Friedrich mit der leeren Tasche hartnäckig und lange belagert, ergab sich die Burg dennoch nicht, und zuletzt, als es im Heere der Belagerer an Proviant fast ebensosehr zu fehlen begann, wie in der Burg selbst, warfen die Belagerte ein lebendiges Schwein von der Mauer herab ins Lager, was die Feinde veranlaßte, die Belagerung aufzuheben und abzuziehen.

Daher die volkstümliche Benennung. Später aber hat Friedrich mit der leeren Tasche die Burg dennoch genommen und die Starkenberger vertrieben.

Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 282.