Die eingemauerte Ritterstochter.

Die Ritter von Althaus und Karlsberg lebten viele Jahre in grimmigster Fehde. Nun hatte der Karlsberger einen Sohn und der Althauser eine Tochter, die hatten einander sehr lieb. Das verdroß gar sehr den Althauser und er verbot dem Mädchen, jede Zusammenkunft mit ihrem Geliebten. Aber die Liebe war stärker als das Verbot des Vaters. Als dieser aber davon erfuhr, tobte er fürchterlich und befahl dem Burgmaurer, die ungehorsame Tochter in der Burgmauer einzumauern. Die nicht minder starke Tochter vernahm lächelnd das furchtbare Urteil und sang, während sie eingemauert Murde. Vier Tage hörte man sie noch singen.

An sonnigen Tagen aber hört man noch heutzutage in der Ruine wundersam singen.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 13.
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