9.1 Die Dreifaltigkeitskapelle bei Heibrunn

Die Straße von Bad Mitterndorf nach Heilbrunn führte früher an einer Hammerschmiede vorbei über einen Ausläufer des Schlossberges von Grubegg und an der anderen Seite wieder hinab in eine Niederung durch Wiesen. Auf einer weiteren kleinen, bewaldeten Anhöhe steht rechterhand eine Kapelle, die der heiligen Dreifaltigkeit geweiht ist. Und hier auf diesem Platz stand vor Zeiten das erste katholische Gotteshaus Hinterbergs. Damals war ringsherum noch Urwald und in seinem Dunkel, tief versteckt im Forst und verborgen vor den Blicken der Heiden, verrichteten die ersten Christen das heilige Opfer.

Nach einer anderen Überlieferung haben die Katholiken in der Reformationszeit 1589 bis 1602 heimliche Gottesdienste dort abgehalten, auch soll sich in der Nähe ein Friedhof befinden. Die Kapelle, die eigentlich sehr klein ist, wird auch „Mühleggerkreuz“ nach dem nahen Mühleggerhof genannt.

Quelle: Sagenhaftes Hinterbergertal, Sagen und Legenden aus Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz vom Ende der Eiszeit bis zum Eisenbahnbau, Matthias Neitsch. Erarbeitet im Rahmen des Leader+ Projektes „KultiNat“ 2005 – 2007.
© Matthias Neitsch