Das goldene Kreuz am Platzl

Das goldene Kreuz am Platzl (Haus des Herrn Kaufmanns Zeller) hat folgenden Ursprung: Einst starb die Besitzerin dieses Hauses und wurde zu St. Sebastian begraben. Sie war aber nur scheintot, erwachte im Grabe und kam mit Hilfe des Totengräbers, der, wie man sagt, an ihren Kleidern und Kleinoden, die sie an sich trug, sich zu schaffen gemacht hatte, zum Leben und an das Tageslicht. Als die Bewohner des Hauses die wiederkehrende Frau die Gasse herabkommen sahen, glaubten sie, ihren Geist zu sehen. Die Frau aber ließ zum ewigen Gedächtnis ihrer Rettung ein goldenes Kreuz auf der Seite ihres Hauses befestigen, die sie bei der Rückkehr aus dem Grabe zuerst wieder erblickt hatte.

Quelle: Fr. V. Zillner, 322 Sagen aus Salzburg (= Mitteilungen der Salzburger Landeskunde 1860 - 1863), S. 276, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg, München 1993, S. 109.