Ritter Albrecht von der Hieburg


Ritter Albrecht lebte mit seiner jungen Frau glücklich auf der Hieburg. Sie waren erst seit einem Jahr verheiratet. Die Gräfin waltete umsichtig in Haus und Hof. Auch beim Gesinde war sie beliebt, denn Frau Ida war eine gute und gerechte Herrin.


Die Hieburg © Leni Wallner
Die Hieburg, Burgruine in Neukirchen, Pinzgau
© Leni Wallner, 14. Februar 2006


Eines Tages kam eine schöne Fremde auf die Burg. Sie war auf der Durchreise und wollte sich eigentlich nur ein wenig ausrasten, bevor sie nach Süden weiterzog. Doch etwas Unfassbares geschah: Der Burgherr verliebte sich in die schwarzhaarige Schönheit und er bat sie zu bleiben. Seine Frau verstieß er.

Verzweifelt irrte die Unglückliche durch die finstere Dürnbachau. Da begegnete sie dem Einsiedler Hellfried, der die Burgfrau bei sich aufnahm.

Inzwischen hatte die schöne Betrügerin mit Schmeichelei dem Ritter so manchen Schatz herausgelockt. Und als sie genug davon hatte, machte sie sich heimlich aus dem Staub.

Nun bemerkte Albrecht, wie dumm er gewesen war und wie ungerecht und schlecht er seine Frau behandelt hatte. Er suchte im ganzen Land, überall schickte er seine Boten hin. Doch vergebens! Seine Verzweiflung war groß und er bereute seine schlimme Tat aus tiefstem Herzen.

Hellfried hatte den Burgherrn beobachtet und als er sah, dass die Reue aufrichtig war, ging er zu Albrecht. Er erzählte ihm, dass er die Burgfrau bei sich aufgenommen hatte. Freudig folgte der Ritter dem Einsiedler in seine Hütte im Dürnbachtal. Beschämt sank er vor seiner Frau auf die Knie und flehte um Vergebung.

Auf festlich geschmückten Pferden ritten sie zurück auf die Hieburg und sie lebten fortan glücklich zusammen.

"Festspiel - Albrecht von Hieburg"
"Festspiel - Albrecht von Hieburg"
Ankündigung für das gleichnamige Theatersück in Neukirchen am Großvenediger
Freundliche Emailzusendung von Leni Wallner am 14. Februar 2006

Diese Sage wurde anlässlich der Markterhebung im Jahre 1929 als Theaterstück aufgeführt.

Quelle: Helene Wallner, Sagensammlerin und -führerin, Emailzusendung vom 3. Mai 2005