Die Sage vom Weyerturm

Nächst Bramberg steht die Ruine Weyer. Der Wind schauert um die geborstenen Mauern, in den leeren Fensterhöhlen wachsen kleine Bäumchen und weht das Gras. Vor manchen Jahren sah man in den Trümmern der Burg um Mitternacht häufig eine Frau in wallenden weißen Gewändern schreiten. Die Leute glaubten, sie hüte einen verborgenen Schatz, und deshalb begann man eine eifrige Suche danach. Man grub und grub, wälzte Steine und Schutt und fand endlich statt des ersehnten Goldes - einen Sack voll harter Erbsen. Die Schatzgräber stellten daraufhin ihre Arbeit ein, aber auch die Weiße Frau war fortan nicht mehr zu sehen.

Quelle: Josef Brettenthaler, Das Grosse Salzburger Sagenbuch, Krispl 1994, S. 221.