VOM SILBER IN DER MUR

Der Bergbau am Silbereck im Murwinkel soll einst so ergiebig gewesen sein, daß die Erzgänge ein Drittel Silber Ausbeute ergaben. Die Knappen aber wurden darüber so übermütig, daß sie am „Spielbühel" mit silbernen Platten zum Ziel warfen. Doch schon nahte das Verderben. Zu verschiedenen Malen zeigten sich Bergmännlein; sie waren grau, klein und alt, man weiß aber nicht, daß sie jemals auch nur mit einem Knappen gesprochen hätten. Bald nach ihrem Erscheinen begannen die Erzminen vollständig zu versiegen, und das einstmals so reiche Bergwerk am Silbereck im Murwinkel geriet in Verfall und wurde von den übermütigen Bergknappen verlassen.


Quelle: Michael Dengg, Lungauer Volkssagen, neu bearbeitet von Josef Brettenthaler, Salzburg 1957, S. 119