DIE BERGMÄNNLEIN VERLASSEN DIE BURG

Es war im Sommer des Jahres 1841. Ein Hirte hütete unweit der Burg seine Herde. Da sah er eine Anzahl seltsam gekleideter Männlein aus der damals im Verfalle liegenden Burg herauskommen. Die Männlein näherten sich hastig dem Walde. Sie zogen anfangs am Bande des Waldes hin, um schließlich in denselben einzudringen. Der Hirte folgte neugierig diesen seltsamen Gestalten. Als er die Gruppe erreicht hatte, fragte er eines von den Männlein, was dies bedeute. Auf die Frage des Hirten antwortete das Männlein: „Wir müssen den Ort verlassen, da binnen kurzem ein großes Unglück über die Gegend kommen wird." Einige Tage darauf brach der große Waldbrand aus, dem auch die Burg zum Opfer fiel.


Quelle: Michael Dengg, Lungauer Volkssagen, neu bearbeitet von Josef Brettenthaler, Salzburg 1957, S. 90