SCHWARZER HUND IN DER LUDL

Die Ludl war ein Donauarm, der einst gleich unterhalb der heutigen Nibelungenbrücke am rechten Donauufer abzweigte, ungefähr längs der heutigen Lederergasse verlief und im Gebiet des Werfthafens wieder in die Donau mündete. Da die Linzer Lederer in diesem Wasserlauf ihre keineswegs wohlduftenden noch auch klaren Abwässer und Abfälle leiteten, so fanden nur hungrige Hunde an den Ufern der Ludl Gefallen.

Kein Wunder daher, daß dort des Nachts mitunter ein riesiger schwarzer Hund auftauchte mit gewaltigen rotglühenden Augen. Wer ihn sah, der schlug ein Kreuz, denn er war sich klar, daß es nur der Teufel in einer seiner vielen Tiergestalten sein konnte.


Quelle: Karnig K., Unbekannte Sagen aus dem alten Linz. Linzer Tages-Post. 1941, 209, 5. 9.

aus: Hans Commenda, Sagen in und um Linz, in: Oberösterreichische Heimatblätter, Jahrgang 21, 1967, Heft 3/4, S. 27 - 74.