A Ådlbrausn is a koan g´Spoaß…

Das die Innviertler zu Weilen ein gar streitlustig Völkchen sind, dass ist wohl weit und breit bekannt. Beteiligt sind neben eigentlich braven normalen Bürgern oft auch richtige „Ungustl´n“. Einer davon stritt mit jedem zu jeder Zeit an allen möglichen Plätzen. Er stritt mit Frauen, raufte mit Männern, beschimpfte und verjagte Kinder und selbst den Arzt schmiss er wegen angeblicher Kurpfuscherei auf den Misthaufen und auch mit diversen Gemeindepfarrern war er verfeindet. Einem Pfarrer erschoss er einmal seinen Hund, den dieser mehr als alles andere liebte, einer alten Frau zerschoss er immer die Wassereimer und lud ihr ihren Ofen mit Schießpulver und beschwerte sich jemand, dass er immer dann die Wiesen und Felder mit Mist und Ådl düngte, wenn schönstes Wetter war. Beschwerte sich dann jemand bei ihm, dann konnte es schon passieren, dass er demjenigen der sich beschwerte an dessen Grund so nah düngte, dass betreffende Person auch noch was vom herrlich Dung abbekam. Mit einem Pfarrer ging er einmal so hart ins Gericht, als dieser kam um sich bei ihm über etwas zu beschweren, dass er ihn jähzornig, wie er eben war, am „Krawattl“ packte, zum gerade aufgefüllten Ådlfassl schleppte, ihn darunter hielt und ihn mit Ådl brauste. Da half kein Verfluchen, keine Exkommunikation und kein Drohen mit der Hölle mehr – diese Suppe hatte sich der Pfarrer selber eingebrockt.

Kommentar:

A Ådlbraus´n is koan Gaudi: Angeblich passierte eine ähnliche Situation einst einem Pfarrer von Enzenkirchen. Überliefert von Allmannsberger Gerald nach einer Erzählung von Pöcherstorfer Anton o. J.

Quelle: Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 2.