DIE BREZEN
Breze über einer Toreinfahrt
Darstellung einer Breze über einer Toreinfahrt, datiert 1779
© Harald Hartmann

In Pfaffstätten wird erzählt: Ein Bäcker, welcher eines Verbrechens wegen eingesperrt war, versprach, wenn er freiginge, etwas zu machen, was zuerst gesotten, dann gebacken und man müßte dann die Sonne und den Mond durchsehen. Man ging auf seinen Vorschlag ein und so entstand das Gebäck „die Breze". Dieses Gebäck durfte nur zu einer bestimmten Zeit gemacht werden. (Mündlich.)

Carl Calliano: Niederösterreichischer Sagenschatz, Bd. II, S 79, Wien 1926

Bäckerkreuz in Schwadorf © Harald Hartmann

Darstellung einer Breze (1624) auf dem Bäckerkreuz in Schwadorf, Niederösterreich
© Harald Hartmann

Anmerkung: Die Breze ist eine uralte Gebäckform. Erste Abbildungen finden sich bereits im 12. Jhdt. Nach verbreiteter Ansicht zeigt dieses Gebildbrot die beim Gebet überkreuzten Arme eines Mönchs. So erklärt sich auch der Name der ursprünglich als Fastenspeise dienenden Breze aus dem Lateinischen braccium = der Arm.