DIE RUINE FALKENBERG UND DER SCHWEDENTISCH

Heute stehen nur mehr einige Mauerreste der einstigen Burg Falkenberg im Straßertal. Früher war hier eine stolze Burg, die so manches fremde Heer bezwingen wollte. Die Falkenberger waren einst ein stolzes Rittergeschlecht und kämpften an der Seite Rudolfs von Habsburg in der Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen im Jahre 1278. Keine zwanzig Jahre später wurde ihre Burg aber belagert und mit Steinkugeln beschossen. 72 Wagen fuhren Tag und Nacht mit dem Weißen Eggenburger Stein und versorgten die Belagerer mit Nachschub, die erst nach langer Zeit die Ritter der Burg zur Aufgabe zwingen konnten.

So war die arg in Mitleidenschaft gezogene Burg ab dem 14. Jahrhundert alles andere als eine stolze Festung. Als jedoch 1645 die Schweden kamen, zogen sich dennoch viele Leute hierher zurück, um ihr Land gegen die mordende und sengende Kriegerschar zu verteidigen. Torstenson, der Anführer der Schweden, ließ sich gegenüber der Ruine am Pösingberg nieder, um den Angriff gegen die hierher geflüchtete Bevölkerung zu leiten. Von dort aus hatte er einen guten Überblick. Er nahm gerade sein Mittagsmahl ein, als plötzlich an seinem steinernen Tisch Einschläge der Falkenberger Verteidiger aufprallten. Er war darüber derart erschrocken, dass ihm Messer und Gabel aus der Hand fielen. Torstenson konnte sich nicht erklären, woher dieser unverhoffte Angriff kam und gab seinen Männern unverzüglich den Befehl zum Abzug.

Der Stein, auf dem Torstenson sein jäh unterbrochenes Mahl eingenommen hatte, trägt seither den Namen "Schwedentisch".

Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000, S. 160