Der Kremser Pfarrkirchenbau
Bronzetafel St. Veit © Wolfgang Morscher
Bronzetafel "PFARRKIRCHE ST. VEIT
FRÜHBAROCKER BAU DES
CIPRIANO BIASINO.
1616-1630.
INNENAUSSTATTUNG 18. JHDT.
© Wolfgang Morscher, 2. August 2005

Als die Kremser Pfarrkirche fertig eingewölbt war. hatte der Baumeister Cyprian Biasino große Sorge, ob das weitgespannte mächtige Gewölbe nicht vielleicht doch einstürzen werde, und er getraute sich gar nicht selbst auf das Gerüste hinauf zu steigen, um die Abräumung der Gewölbestützen zu leiten. Weil die Arbeit so gefährlich schien, wurden nur solche Leute dazu genommen, welche bereits zum Tode verurteilt waren. Der erste Geselle hatte aber volles Vertrauen zur Leistung seines Herrn, er stieg getrost zur Kirchendecke empor, um das Wagnis durchzufühlen. Angstvoll sah Biasino von unten der Arbeit zu. Voll Freude rief der Gehilfe nach der Entfernung der ersten Stützbalken zum Meister hinab: "Es halt" (hält). Dieser aber verstand in seiner Aufregung: "Es fallt", rannte sofort davon und blieb für immer verschollen.



Westansicht der Kremser Pfarrkirche St. Veit
© Wolfgang Morscher, 2. August 2005

Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 98, S. 101f