Der wilde Hohenauer

In der Wachau hört man allerorts über der Donau zur Nachtzeit ein Rufen, Peitschenknallen und Pferdetrappeln. Das ruft der "wilde Hochenauer" hervor, welcher verdammt ist so lange zu reiten, bis daß das Strombett der Donau so trocken ist als der Gipfel des Jauerling.

(Da die Schiffe dereinst stromaufwärts mit Pferden gezogen wurden, belebten die Ufer viele Schiffszüge. Man nannte solch ein die Donau hinauffahrendes Schiff mit samt den Pferden, Leuten, Seilzeug, Stangen und anderem eine Hochenau, der an der Spitze reitende Leiter der Fahrt hieß der Vorreiter oder Hohenauer).

Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 26, S. 35f