DER SCHWARZE HUND

Im Maraunberg bei St. Veit sollen kostbare Schätze vergraben sein; sie zu heben ist noch niemandem gelungen, obschon viele ihr Glück versuchten.

Zur rechten Stunde begaben sich einst drei Männer mit Spaten und Schaufeln in den Wald und fingen, nachdem sie die Beschwörung gesprochen, rüstig zu graben an. Endlich kamen sie auf eine große, eiserne Kiste; sie räumten den Schutt weg und wollten den Schatz heben - da saß plötzlich ein schwarzer Hund vor ihnen und starrte sie mit feurigen Augen an. Erschrocken warfen sie ihre Geräte beiseite und ergriffen die Flucht; von weitem hörten sie noch seufzen und weinen. Dann versank der Schatz wieder in der Tiefe.

Franz Pehr, Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 17, S. 36