LIEBESZAUBER AUS EIFERSUCHT

In früherer Zeit glaubte man fest daran, daß man jemandem das Bemoante antun könne.

Der junge Zölling in Rennweg hatte geheiratet, und mit diesem Tag fing es an. Unreim im Stall und auf dem Felde, ja selbst die Kinder, die sich bald einstellten, waren kränklich. Der Zölling wußte sich nicht mehr zu helfen und wurde schon ganz verzagt. Da riet ihm ein Freund, unter dem Drieschiebl nachzugraben. Er tat dies und beförderte ein Büschel Haare und Knochen und Bein zutage. Nun war das Rätsel gelöst. Ein Mädel, das den jungen Bauern auch gern geheiratet hätte, hatte ihm aus Zorn und Eifersucht das Bemoante angetan, um Unglück über sein Haus zu bringen. Von nun an blieb das Unglück dort fern.

Quelle: Zentralarchiv der deutschen Volkserzählung, Marburg 183 038, 1955