Die helleuchtenden Diamanten

Von der Stadt Sala, welche am gegenwärtigen Zollfeld vor vielen hundert Jahren gestanden ist, geht die Sage, dass dieselbe von zwei riesengroßen Diamanten, wovon einer am Magdalens-, der andere am Ulrichs-Berg aufgestellt war, beleuchtet wurde.

Als die Hunnen plündernd in die Stadt einfielen, entkamen noch sechzig edle, ungeheuer reiche Römer mit dem Leben. Da sie aber ihre Habseligkeiten, Geschmeide, Pretiosen usw. nicht mitnehmen konnten, warfen sie all ihre Habe in den Brunnen in der Schmidgasse, in dem sie noch heute liegt.

Quelle: R. Waizer, Kärntner Sagen, in: Carinthia 1880, S. 23 (= Sigmund Berger, Geschichte und Sage der österreichisch-ungarischen Monarchie, Neu-Raußnitz 1886, III, Nr. 33), zit. nach Sagen aus Kärnten, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1993, S. 169 - 170.

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Eine Variante dieser Sage lautet:

Am Castellturm am Magdalensberg leuchtete ein kostbarer, riesengroßer Diamant so sehr, dass sein Schein selbst in der Türkei sichtbar war.

Dieses Licht lockte die Türken nach Kärnten und sie waren von dem Wunsche beseelt, den Stein zu erringen.

Mit bewaffneter Macht rückten sie heran. Die Salenser wollten den Schatz auch nicht gutwillig fahren lassen. Es entspann sich demnach ein heftiger Krieg, der mit dem Untergange Salas endete. Der kostbare Diamant aber wanderte in die türkische Schatzkammer.

Quelle: R. Waizer, Kärntner Sagen, in: Carinthia 1880, S. 23 (= Sigmund Berger, Geschichte und Sage der österreichisch-ungarischen Monarchie, Neu-Raußnitz 1886, III, Nr. 33), zit. nach Sagen aus Kärnten, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1993, S. 169 - 170.