Der Teufel bei der Sennerin

Zwei Sennerinnen wohnten nahe beieinander und waren innig befreundet. Eines Abends kam zu der einen ein schöner „Brentler" und tat recht vertraut mit ihr. Sie gewann ihn lieb und lud ihn ein, öfters zu kommen. Beim Abschied klopfte sie ihm freundlich auf den Rücken und bemerkte zu ihrem Schrecken, daß er hohl war. Jetzt wußte sie, daß sie den Teufel in ihre Hütte eingelassen hatte. Sie fragte nun ihre Freundin, wie sie den Teufel bannen könnte. Diese gab ihr den Rat „Abaråt" und „Råggetau" in den „Kittlsåck" zu stecken. Sie befolgte den Rat. Am andern Abend sah man den Teufel vor der Hütte herumspringen und er rief: „Abaråt und Råggetau (KrÄuter) håt mi gebråcht von der schean Jungfrau." (Mölltal.)

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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