Der steinerne Fischer
Der Steinerne Fischer in Klagenfurt © Harald Hartmann

Der Steinerne Fischer in Klagenfurt
© Harald Hartmann, August 2006

In einer Nische des Roßbacherschen Hauses auf dem Heiligen-Geist-Platze in Klagenfurt steht der „steinerne Fischer" als Wahrzeichen des hier einst bestandenen Fischmarktes. Die Statue trägt die Jahreszahl 1606 und die Inschrift: „So lang wil ich da bleiben stahn - Pis mier meine Füsch und Krebs abgan". Die Sage meldet: Kam einmal ein Fischer vom Wörthersee zu Markte. Eine gar sparsame Frau zweifelte an der Richtigkeit seiner Waage, aber der Fischer schwor: „Zu Stein soll ich werden, wenn ich falsch gewogen!" Und es erfüllte sich das frevlerische Wort auf der Stelle. Vor den Augen der Marktleute wurde der Fischer zu Stein und harrt noch heute der Erlösung. Der eigentliche Anlaß zur Entstehung dieses Steinbildes aber ist folgender:

Fische vom Wörthersee bildeten vormals ein Hauptnahrungsmittel der Klagenfurter, und die Fischer trieben bald allerlei Unfug. Sie kamen spät auf den Markt und brachten nicht immer frische Fische. Daher verfügte die Obrigkeit, daß jeder Fischer im Sommer und im Winter, bei Regen wie bei Sonnenschein, ohne Mantel, ohne Hut auf dem Platze stehen müsse.

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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