„'s Gockmoidale“ und die „Bergbäuerin“

Am Gock lebte einst ein altes Weiblein und war als „Gockmoidale“ allgemein bekannt. Man sagte von ihr, daß sie hexen konnte, und man fürchtete sich auch vor ihr. Bei ihrer Keusche stand ein Baum, in dem ein dicker Nagel steckte. Wenn sie nun Milch brauchte, ging sie hin und melkte den Schlüssel, worauf Milch herausfloß. Dadurch zog sie den Kühen Milch ab und schädigte die andern Bauern. Als sie starb, mußten alle Fenster aufgerissen werden und die Kühe in den Ställen der Bauern fingen an zu brüllen und zu stampfen. Von dieser Zeit an gaben die Kühe mehr Milch.

Eine andere Milchhexe war die Bergbäurin. Sie hatte immer Milch, auch wenn ihre Kühe knapp vor dem Kalben waren.

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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