Die sieben Fische in Mariazell

Es war eine Bauersfrau, und die Bäuerin war schwanger. Und als ihr Tag heraus war, wurden ihr sieben Fische geboren; statt daß sie Knäblein bekommen hätte, wurden ihr sieben Fische geboren. Und sie nahmen für sie sieben Taufpaten, und (es) gingen mit diesen sieben Fischen die sieben Taufpaten nach dem heiligen Mariazell. Und dort tauften sie die sieben Fische. Und es wurden aus den sieben Fischen sieben Knäblein. Und sie nahmen sie sofort ab (= photographierten sie), weil aus den sieben Fischen sieben Knäblein geworden sind nach der Taufe, und sie gaben dieses Lichtbild im heiligen Mariazell in einen Rahmen und gaben neben dieses Lichtbild einen Zettel. Und es stand darauf ihrer Mutter Name, welcher die sieben Fische gehörten, und auch ihr Lichtbild war daneben in dem Rahmen neben sieben Fischen und neben den sieben Knäblein. Auf der linken Seite waren ihr die Fische, auf der rechten Seite waren sieben Knäblein. Und dieses Lichtbild mit den sieben Fischen und den sieben Knäblein und mit ihrer Mutter ist aufgehängt im heiligen Mariazell, dieses Lichtbild mit ihnen ist bis heute dort.


Quelle: Romani-Texte aus dem Burgenland (Burgenländische Forschungen, H. 24), Johann Knobloch, Eisenstadt 1953, S. 17, Nr. VII, zit. nach Sagen aus dem Burgenland, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 271.