Die Wichtelcheswohnungen zu Walferdingen

Auf dem Berge von Walferdingen hausten einst, wie die Sage geht, die Wichtlein. Als eines Morgens Landleute, die sich aufs Feld begaben, nahe an einem kleinen Loche vorbeikamen, hörten sie Gekicher und Geräusch unter dem Boden. Neugierig fingen sie sogleich an, in diesem Loche nachzugraben, und nach kurzer Arbeit befanden sie sich in schön aufgebauten Räumen. Da stand allerlei Küchengeschirr und anderes Gerät, welches die Wichtlein den Menschen gestohlen haben sollen. Auch fanden sie Gold, das sie mit sich aufs Feld nahmen und während der Arbeit nicht aus den Augen ließen. Als sie jedoch am Abend nach Hause zurückkehren wollten, war das Gold verschwunden. Da begaben sie sich wieder zum Loche, aber statt der schönen Mauern sahen sie nur mehr Trümmer: alles war zerschlagen und von Grund aus zerstört.

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883