Vergrabene Schätze

Noch ist die zaubervolle Johannisnacht nicht vorüber, in dieser Nacht blühen die Schätze. Unter „blühen" versteht das Volk, daß vergrabene oder verschüttete Schätze aus den Tiefen der Erde und aus Schächten bis unter die Oberfläche empordringen, wo sie sich durch einen eigenen Glanz „maren", also locken, hinabzugraben und sie zu heben.

Im Burggrafenamte zählt man über vierzig Burgen und Burgruinen, die viele adelsstolze Geschlechter mit ruhmreicher Vergangenheit beherbergten. Dieser Landstrich sah den Prunk und die manchmal üppige Hofhaltung seiner Grafen und Herzoge, die Heereszüge der Kaiser und Könige und erlebte eine wechselvolle Geschichte. Darum wohl blühen hier auch überreich die Schatz-Sagen.

Die Schatzgräberei wurde einstmals sogar behördlich gefördert. Im April 1593 zum Beispiel verlieh Erzherzog Ferdinand dem Sigmund Heyrling zu Winkel (Schloß Winkel) ein Privileg, wonach er auf fünf Meilen Weges um die Stadt auf geistlichen und weltlichen Gütern verborgene Schätze suchen und heben durfte. Der Erzherzog bedang sich den dritten Teil aus und überließ denselben seinem Sohne, dem Markgrafen Karl von Burgau. Ob der davon reich geworden, steht nirgends verzeichnet.

Auf der Zenoburg (164), in der einst die Landesfürsten Hof hielten und namentlich der Vater der Maultasche, König Heinrich, viel Geld unter die Leute brachte, liegt ein Schatz. Das Kind eines Nachtwächters, der dort wohnte, spielte im Schloßhofe. Plötzlich standen sechs Säcke Geld vor ihm. Der Knabe lief, was er konnte, zum Acker hinab, den Vater zu holen. Als sie zurückkamen, war die Herrlichkeit verschwunden. Natürlich!

Sieht man nämlich einen Schatz blühen, muß man gleich etwas Geweihtes darauf werfen, dann kann er nicht mehr versinken und ist gewonnen.

Einige Zeit, nachdem das Klarissinnenkloster am Rennwege aufgehoben war (im Jahre 1782), gingen zwei Klosterfrauen (165) abends an der Zenoburg vorüber. Da sahen sie dort eine schneeweiße große Frau mit einem Schlüsselbunde, die ihnen winkte. Sie hatten aber nicht den Mut, ihr zu folgen. Seufzend verschwand die Frau. Zugleich war es, als ob man viele, viele Münzen klingeln hörte.

Es ist noch nicht gar so lange her, da kehrte der alte Herr Passeirer (166) von seiner Leite (Weingut) heim, blickte zur Zenoburg hinauf und sah eine schöne Jungfrau, die aus einem Turmfenster ihm gar freundlich zuwinkte. Sie war gekleidet wie die hl. Notburga und trug einen Bund großer Schlüssel. Der alte Herr war nicht mehr so, daß er sich um das Winken holdselig lächelnder Jungfern kümmerte, und ging seines Weges. Da hörte er ein Rollen, Klingen und Ächzen: ein Schatz versank.

Der alte Herr wollte offenbar sein Glück nicht machen, das sich ihm noch einmal bot (167), allerdings nicht in Gestalt einer schönen Maid. Er sah nämlich am Eingange zur Zenoburg eine Menge Musikanten, die gar lustig aufspielten. Da ging er freilich etwas näher vorbei, weil ihm die Sache wunderlich vorkam. Einige Jahrhunderte früher hätte ihm die Musik wohl kaum wunderlich gedeucht; denn der bereits er- wähnte König Heinrich ließ zu seinen Festgelagen ebenso mächtig „pfeifen und trumetten" wie der Teufel auf seinen Hexenhochzeiten; Spielmänner waren bei ihm gerne gesehen und der Minnesang erfreute sein Herz, Rüdeger von Rubein und „der von Sonnenburg" waren geliebte Gäste.

Nun, der alte Herr Passeirer wunderte sich, ging zwar näher hin, aber halt doch vorbei. Als er noch einmal umschaute, war alles verschwunden. Zwei fromme Jungfrauen (168) wallfahrteten noch vor dem Betläuten in der Frühe zur Riffianer Gnadenmutter. Als sie zum Schloßhügel kamen, sahen sie am Gitter zwei große Säcke stehen und dabei einen schwarzen Hund liegen, der freilich große, feuer-sprühende Augen hatte. Da kann man es den beiden nicht sehr verübeln, daß sie davonliefen. Kaum waren sie ein Stücklein gerannt, hörten sie viel, viel Geld in die Tiefe rollen, hätten die beiden Jungfrauen den Rosenkranz, den sie wallfahrend ohnehin schon in den Händen hielten, auf die Säcke geworfen, wäre ihnen der Schatz anheimgefallen. Kannst nichts machen, törichte Jungfrauen hat's schon viel früher gegeben. Neben der Zenoburg ist noch die Brunnenburg die schatzreichste des Burggrafenamtes. Hier sind sogar Wächter nötig.

In den Quatembernächten (169) werden sie sichtbar und hüpfen auf den Mauern der Ruine als blaue Flämmchen hin und her, Geister, die den großen Schatz hüten müssen, der dort begraben ist. Leute sahen dort öfters ein großes, goldenes Kalb (170), das ein rotes Seidenband um den Hals trug. Als sie in der Johannisnacht gruben, den Schatz zu heben, schimmerte ihnen bereits das goldene Kalb entgegen. Da kamen zwei riesige Männer, die ihnen mit dem Finger deuteten. Darüber erschraken die Schatzgräber so sehr, daß sie Kopf über Hals davonliefen, hinterher kam es ihnen freilich so vor, als ob sie selber zwei ausgewachsene Kälber gewesen seien. Einen Partschinser Bauern (171) suchte ein landfremder Mann auf und riet ihm, er sollte nicht zwei Ochsen, sondern zwei Stiere anspannen und mit ihm fahren. Der Bauer tat ihm den Willen und die Stiere zogen das Fuhrwerk gegen die Brunnenburg. Nahe dem Schlosse stieg der Fremde ab, hieß dem Bauer langsam weiterkutschieren, verbot ihm aber, sich umzuschauen. Plötzlich hörte der Bauer ein fürchterliches Krachen hinter sich. Erschreckt blickte er um und sah, wie Geld aus den Mauern herausrollte und verschwand, hätte er nicht zurückgeblickt, hätte der Fremde den Schatz heben können und der Partschinser wäre auch nicht umsonst ausgefahren.

Da war ein kleines Mädchen (172), doch von ganz anderem Holz. Es hütete auf einer Wiese vor der Burg Kühe und sah ein goldenes Würmlein den Schloßhügel herabkriechen. Die Hirtin fürchtete sich gar nicht und ging dem Würmchen nach, das in eine große Felsspalte kroch. Das Mädele auch. Da öffnete sich vor ihr eine goldene Türe und sie stand in einem prächtigen Saale voll von Kostbarkeiten, Gold, Perlen und Edelsteinen. Die Kleine durfte sich mitnehmen, soviel sie nur unterbringen konnte, packte sich alle Taschen und das geraffte Fürtuch voll und kehrte damit heim. So war die arme Hirtin auf einmal steinreich.

Es liegt vielleicht ein bißchen Lebenserfahrung in diesen Sagen, daß es nämlich Furchtsame zu nichts bringen, während den Mutigen die Welt gehört. So dachten auch einmal zwei Meraner (173) und faßten den Entschluß, den Schatz im Schlosse Neuhaus bei Terlano [Terlan] zu heben. Auf dem weiten Wege dahin rühmten sie sich, daß ihnen der Teufel heute gewiß nicht auskommen werde. Sie sprachen laut, um sich gegenseitig von ihrer Beherztheit zu überzeugen. Ein Metzgerknecht wanderte in der Dunkelheit vor ihnen her und hörte alles. Er eilte rascher voraus und versteckte sich samt seinem großen Hunde in dem Gange, der von Neuhaus hinauf zum Schlosse Maultasch führt und wo der Schatz liegen sollte. Endlich kamen die beiden Meraner zum Eingange des Knappenloches, murmelten Zaubersprüche untermischt mit stärkenden Gebeten und streuten geweihtes Pulver vor sich her. Da ließ der Metzger den Hund los: zu Tode erschrocken, schreiend und alle Heiligen zur Hilfe herabrufend, stürzten die Helden zum Loch hinaus, in der Meinung, der Teufel habe sie schon beim Genick.

Daß verschiedene Burgen durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind, erzählt die Sage oft. Sie bergen Schätze und sind deswegen meist mit Absicht verschüttet worden (174). So sah man z. B. noch bis in die neuere Zeit am Boden des Hochaltares von Sankt Peter bei Tirolo [Tirol, Gratsch] eine Öffnung, die man für die Pforte eines Ganges nach Schloß Tirolo hielt. Dieses soll wiederum in unterirdischer Verbindung mit der Brunnenburg stehen. Von der Zenoburg führte ein Stollen hinab zur Passer, ja, man verlängerte ihn auf der anderen Seite sogar bis zum Schönnaer Schlosse. Die zwei wackeren Meraner Schatzgräber hätten sich den Ausflug in die Terlaner Gegend umsomehr ersparen können, als in der Stadt selber, und zwar im Keller des Kasselhauses ein Schatz ruht (175). Als dort einst ein Kind gestorben war, erschien ein Geist und gestand den Eltern, er habe auf den Tod des Kindes geharrt und sei von diesem erlöst worden. Auch seinen Namen gab er an und wo der Schatz zu finden wäre. Ich weiß nicht, ob er daraufhin behoben wurde. Ich weiß auch nicht, ob mein Mitschüler Tobias Kirchlechner dem Schatz auf die Spur gekommen ist, der in seinem Besitztum Otmannsgut verborgen ist. Einmal (das ist freilich schon bald hundert Jahre her) arbeiteten Leute im Weinberge zwischen Otmannsgut und Winklerhof, als sie plötzlich ein absonderliches Geräusch hörten (176). Sie schauten in die Richtung des Lärms und sahen, meiner Treu, einen Schatz blühen: goldene und silberne Blüten, denen der Akazie ähnlich, flogen schimmernd in die Höhe und sanken funkelnd nieder. Als die Leute sich von ihrer Verblüffung erholten und herzueilten, war der Schatz schon verblüht und versunken. Er blüht, wie die meisten, alle hundert Jahre. Drum aufgepaßt, Tobias! Es wird Zeit.

Im Schlosse Mauer (177), das heute dem Palasthotel angegliedert ist, sah man an Feierabenden oft eine eiserne Kiste, darauf ein feuriger Hund saß. Neben diesem lag ein großer, goldener Schlüssel. Einmal stieg eine Magd in den Keller um Wein. Da war die Kiste offen, bis an den Rand mit Geld gefüllt, aber dabei saß der Hund und sah so fürchterlich drein, daß die Magd laut schreiend davonlief. Auf einigen Hügeln des Burggrafenamtes hat man vorgeschichtliche Wallburgen gefunden, darunter auch am Sinnichkopfe. Der Volksmund weiß von einem "Gschloß am Sinaberg" zu erzählen, in einem Föhrenwalde unterm Hochplatter. Der Name des Schlosses ist ganz verschollen und man sieht nur mehr weitläufige Mauerreste. Diese umschließen einen Schatz (178). Einmal ging das Arbasweibele Holz sammeln, geriet in das zerfallene Schloß und sah dort schöne, große Kohlen liegen. Sie steckte drei davon zu sich, um sie daheim den Kindern zum Spielen zu geben. Wie staunte sie aber, als sie zu Hause anstatt der Kohlen drei meeralte Achtzehner [ Münzen] aus dem Kittelsacke zog! Seitdem hat der Schatz nie mehr geblüht. Daß Kohlen sich in Gold verwandeln oder umgekehrt, gab es bereits im Altertume. Der griechische Schriftsteller Lucian sagt: „So wäre also der Schatz, den du mich sehen ließest, zu Kohlen geworden." Blaue Lichtlein (179), die auf den geborstenen Mauern des Schlosses Stein, gewöhnlich Diem genannt, wie auf denen der Brunnenburg herumfahren, bewachen einen dort verborgenen Schatz.

Reich an Schatz-Sagen ist das heutige Parcines [Partschins]. Mag vielleicht davon sein, daß das Dorf und seine Umgebung einst auch reich war an Schlössern und Ansitzen begüterter Edler.

So ruht in einer Partschinser Wiese ein großer Schatz begraben (180). Ein junger Bauer sah eines Mittags einen Wurm mitten im Anger sich sonnen. Später wollte er an derselben Stelle einen Baum setzen und schickte sich an, ein Loch zu graben. Da fand er bereits ein tiefes Loch, das er mit einer Steinplatte zudeckte, damit niemand hineinfalle. Als er anderen Tages Stein und Loch suchte, war beides spurlos verschwunden.

Die wenigsten Meraner werden wissen, daß man nicht viele Stunden die Tscheggelberger Hügel abzulaufen braucht, um einen Salten zu erreichen; denn die Partschinser haben unterhalb ihres Parade-Wasserfalles auch einen Salten.

Dort (181) soll vor Zeiten ein Schloß gestanden sein, das den Tablander Rittern gehörte, die ein sehr wüstes Leben führten. Zur Strafe dafür ging hinter dem Ginggelegg in der Zielalpe der See los, zerstörte das Schloß und nur eine Glocke blieb übrig, die in der sogenannten Kohlstatt am Salten vergraben ist und alle hundert Jahre von selbst an einem Donnerstage zu unseres Herrn Angstzeit läutet. Wer während des Läutens läuft und rechtzeitig bei der Glocke ankommt, kann einen Schatz heben, der von einem Geist bewacht wird, und dessen arme Seele erlösen. Die Sage wird auch etwas anders erzählt. Demnach (182) prangte einst an der Stelle, wo jetzt das Dorf steht, eine große Stadt, und, wo der Töllgraben sich eingefressen hat, ragte ein stolzes Schloß. Der letzte Ritter, der darauf in Saus und Braus lebte, hatte ein so steinhartes Herz, daß er seinen alten Vater beinahe Hungers sterben ließ. Der Ritter hielt eines Tages Hochzeit, bei der es toll genug herging. Auf einmal brach der See aus, verschüttete die Stadt und riß das Schloß mit. Oft wurden auf der Heide alte Münzen gefunden. In der Mitte liegt heutzutage noch ein gewaltiger Stein, darunter eine große Glocke begraben ist. Alle hundert Jahre läutet der Teufel damit „zur Angst Christi".

Einmal gruben Bauern (183) nach dieser Glocke und hatten sie beinahe gehoben, als plötzlich zwei Hexen vor ihnen standen, mit den Füßen auf die Glocke stießen und kreischten: „Tief in den Grund zu dieser Stund!" Da sank sie noch tiefer in die Erde hinein und der große Stein legte sich darüber, daß sie kein Mensch mehr heben kann.

Auch in der Zwingenburg (Zwinneberg) (184) ob Prissian soll ein Schatz begraben liegen. Wenigstens hat der Zoten Toni, der erst zu Anfang dieses Jahrhunderts gestorben ist, fest daran geglaubt. Die Prissianer Burschen bestärkten ihn in diesem Glauben. Sie hatten ihn auch belehrt, daß die Hebung des Schatzes nur um die Mitternachtsstunde von 12 bis 1 Uhr geschehen kann. Nur um diese Stunde wird der Schatz sichtbar. Aber — so meinten Tonis Ratgeber — die bösen Geister hüten den Schatz, daß er ja nicht gestohlen wird. Darum müsse man sich mit allen Heiligkeiten ausstatten, um die bösen Geister fernzuhalten. Die Burschen halfen ihm, sich mit allen Schutz- und Hilfsmitteln zu versehen. Mit Rosenkränzen, die hochgeweiht waren, mit Ignatiuswasser usw., denn mit körperlichen Kräften — die hatte der alte Toni auch bereits verbraucht — kann man gegen die bösen Geister nichts ausrichten. Mit geistlichen Waffen vollständig ausgerüstet, wanderte Toni in einer Winternacht, wo alles still und ruhig war, zur Zwingenburger Schloßruine. Es schlug die zwölfte Stunde. Da begann Toni zu graben. Aber bald schossen die bösen Geister aus den Mauerlöchern der Ruine. Toni wehrte sich mit den geweihten Sachen, die er mitgenommen hatte, aber die bösen Geister wollten nicht weichen. Ja, sie wurden Tonis Segenssprüchen und dem Ignatiuswasser zum Trotz sogar handgreiflich und walchten den armen Toni gründlich durch. So kam dieser nicht zu dem erhofften Schatze und was noch schlimmer ist, er verlor sogar den Glauben an den verborgenen Schloßschatz, als er hinter den bösen Geistern von Zwingenburg die leibhaftigen Prissianer Buben entdeckte.

Der Zotentoni hatte auch ein scharfes Auge auf Hexenbücher. Eines Tages spielten ihm die Prissianer Spitzbuben ein mit Pech beschmiertes altes Buch in die Hände. Sie hatten es unter einem Sägprügel versteckt, wo es der Toni finden mußte. Es war offenbar ein Hexenbuch. Daran war nicht zu zweifeln. Und wiederum bestärkten ihn die Prissianer in diesem Glauben. Daß er mit solchem teuflischen Zeug sich nicht versündigen dürfe, wußte Toni zu gut. Darum brachte er das Hexenbuch schnurstracks dem noch gegenwärtig in Amt und Würde befindlichen Tifener Pfarrherrn, der die Geschichte jedem bestätigt, der ihn darum befragt.

Wo eine Sternschnuppe hinfällt, dort liegt ein Schatz begraben.

Wer Geld vergräbt, muß als Geist umgehen, bis es aufgefunden ist.

Beim Schatzheben darf man keine Silbe reden, Haselruten, zwieselig und in der Johannisnacht geschnitten, geben die besten Wünschelruten zum Schatzsuchen.

Das Johanniskraut gilt als Hauptmittel gegen Teufel und Hexen, auch gegen Blitz und Ungewitter, die nun drohen.

Johannes- oder Sonnwendfeuer werden auch im Burggrafenamte entzündet; doch während die Hollepfannfeuer mehr auf den Hängen und Hügeln brennen, sind die Sonnwendflammen reine Höhenfeuer entlang der Bergspitzen und Kämme, was gerade in der bergumkränzten Meraner Gegend einen ungemein zauberischen Eindruck erweckt. Die ganze Kette von der Zielspitze bis zu den Spronserbergen ist glühend an den sommernächtlichen Himmel gezeichnet und der Ifinger ragt im Scheine der Feuer wie ein gotischer Hochaltar in tiefdämmeriger Kirche.

Am 26. Juni ist Vigilius, welcher der Patron der Maiser Pfarre und der ganzen Diözese ist, da der Heilige Bischof von Trento war.

Hier ist die Legende verbreitet, daß die Skorpione (185) in dieser Diözese nicht giftig sind, weil sie Sankt Vigilius geweiht habe. Während er eine Messe las, fiel ein Skorpion in den Kelch, darin bereits konsekrierter Wein sich befand. Der Heilige mußte also den Kelch leeren; er machte von seiner Wunderkraft Gebrauch und nahm dem Skorpion das Gift.

Quelle: Der Burggräfler in Glaube und Sage, Hans Matscher, Bolzano 1933, S. 162ff
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Leni Wallner, Dezember 2005.
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