Huisile wollte sich bekehren

Als die Bußprediger in Sterzing Tage der Einkehr hielten, geschah es, daß auch Huisile von der Gnade Gottes erfaßt wurde. Wenn er auch nicht wagte, in die Kirche hineinzugehen, so schlich er sich dennoch in ihre Nähe, so daß er die Bußprediger gerade noch verstehen konnte. Sie predigten von der Barmherzigkeit Gottes. Aber bevor Huisile in die Kirche treten konnte, kam der Tuifl wie ein Wirbelwind und trug ihn hoch in die Lüfte. Dann wies er ihn wild und zornig zurecht:

"So - du willst mich also im Stich lassen wegen dem Bettelweib da unten...?"

Huisile schaute in die Tiefe und sah die Mutter Gottes mit dem Schutzmantel, die ihn auffangen wollte, wenn ihn der Tuifl auf die Erde werfen sollte. Aber Huisile fürchtete sich und schwor dem Schwarzen Schutzengel weiterhin die Treue.

Quelle: Pfeifer Huisile, Der Tiroler Faust, Hermann Holzmann, Innsbruck 1954, S. 90.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Bettina Stelzhammer, Februar 2005.