DER GEIST BEI SAUBACH

Bei einer Wiese außer Saubach ging vor Zeiten ein Geist um, der in einem fort rief: "Wo soll ich ihn hineintun, wo soll ich ihn hineintun?" Dies hörte einmal ein Betrunkener, der des Weges kam, und antwortete: "Wo du ihn herausgenommen hast." Da wurde es plötzlich hell, ein schneeweißer Geist erschien und sprach: "Gott vergelt es dir, daß du mich erlöst hast!" Dann verschwand er plötzlich, und seitdem geistert es bei dieser Wiese nicht mehr. Der Geist, der so lange nach seinem Tode umgehen mußte, hatte bei seinen Lebzeiten einen Markstein verrückt. (Ritten.)

Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 382, S. 223