Das Fröschl

Bei Mareit lebte einst ein Bursche, der den lebenden Fröschen in den dortigen Mösern die Schenkel ausriß und die armen Viecher, ohne sie vorerst zu töten, wieder in die Tümpel zurückwarf.

Zur Strafe für sein unmenschliches Treiben wurde er nach seinem Tode selbst in die Mooswiesen verbannt. -

Zwei übermütige Gaßlbuben waren einst bei Nacht auf dem Wege von Stange nach Mareit, wo sie fensterlen gehen wollten. Da bemerkten sie den verbannten Geist, der allgemein als das Fröschl bezeichnet wurde. In Form eines blauen Lichtes hüpfte er irrsinnig im Wasser herum.

Als er den Burschen immer näher und näher kam, beschlossen sie, ihn mit Steinen zu bewerfen. Kaum flog das erste Steinchen, kam das Lichtlein, unheimlich schnell zu einem gewaltigen Feuer anschwellend auf die Beiden zugerast. Die Burschen irrten wie bewußtlos bis zum Betläuten im Walde herum.

Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 49