Welschnofen

Die Venediger-Mandl sind einmal zu einem gekommen, wo und wann, das weiß ich nicht, und die haben gesagt, er soll am 24. Juni am Sonnwendtag hinaufkommen in die Knappenstube, dort kann er sich Gold holen. Und er ist dann jedes Jahr an diesem Tag hinauf gegangen und hat sich eine Kraxen voll Gold geholt. Das Gold hat er heruntergebracht und hat es vergraben irgendwo. Und da ist einmal ein Venediger-Mandl gekommen, und da war statt Gold halt Laub unter dem Baum drin.

Das Venediger-Mandl, das hat mein Vetter noch gekannt, das ist von Venedig ein Mann gewesen.

= ZA 170941 und ZA 170949, aufgez. v. Dr. Mai in Welschnofen am 26. Okt. 1940, Erz.: Johann Pichler - Heilfurth Nr. 833 S. 735 und K 1 Anm. S. 759.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus, An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 44, S. 40