Villanders
"Blaue Säule" im Pfunderer Bergwerk © Gasser Franz
Die "Blaue Säule" im Pfunderer Bergwerk
Wasser, das Kupfer ausschwemmt und somit über Jahrhunderte die "Blaue Säule" entstehen lies.
Hiebei handelt es sich um eine Sinterung dem sogenannten "Kupfersulphat"
So sieht es in den alten Stollen aus, wo schon seit über einem halben Jahrhundert der Erzabbau eingestellt worden
ist. Farben dass sie schöner nicht sein könnten, erinnert fast an ein Aquarell, nur ist es von der Natur erschaffen worden.
Das Pfunderer- Bergwerk befindet sich auf Villanderer Gebiet. Der "Elisabeth-Stollen" wurde als Besucherstollen ausgebaut.
© Gasser Franz, Juni 2004

Die Knappen auf dem Villanderer Berge hatten ein goldenes Kegelspiel erhalten. Sie spielten nun den ganzen Tag und vernachlässigten die Arbeit. Der Hutmann, der damals in Waidbruck wohnte, hörte das Geklingel der Kegel und ging deshalb auf den Villanderer Berg, um die Knappen ob ihrer Pflichtvernachlässigung zu tadeln und zur Arbeit zu befehlen. Die Knappen gruben nun wieder einen Schacht, aber nicht um das Erz hervorzuholen, sondern einen Platz zum Kegelspielen herzustellen, von dem aus sie vom Hutmann nicht mehr gehört würden. So konnten sie wieder den ganzen Tag dem Spiele obliegen, ohne daß ihr Vorgesetzter davon wußte. Die Strafe Gottes traf aber bald die Pflichtvergessenen: ein Wolkenbruch verwüstete den Berg, der Schacht fiel ein und begrub die Knappen mit ihren goldenen Kegeln. Am Vorabend des Unserfrauentages im August hört man die Knappen kegelspielen.

= Sammler 1910 S. 71 f. (nach der Erzählung eines Villanderer Knechtes); entspr.: Heyl/Tirol 1897 Nr. 84 S. 269 S. - Heilfurth Nr. 628 S. 606.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus, An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 15, S. 22