9. Rübezahl zerschmettert eine Kuhe [Kuh].

Daß dieses Gespenste seine Wohnstätte wolle sauber und rein vor sich behalten oder aufs wenigste kein unvernünftiges Vieh daselbsten leiden, erscheinet auch aus folgender Historie: Da Anno 1656 von dem Vieh eines Schenken (oder Kretzschmars, wie es die Schlesier nennen), so unter dem Gebürge seine Wohnung hat, im Weiden ungefähr eine Kuhe von den andern abgeirret und allgemählich auf die Felsen hinaufgeklettert, auf die Schneeköppe geraten, woselbsten der Rübezahl sonderlich solle hausieren, da ist der Rübezahl also auf das arme Tier erbittert worden, daß er sie flugs in die Höhe gehoben, vom Berge heruntergestürzet und zu etliche 1000 Stücklein zerworfen hat.

Quelle: Bekannte und unbekannte Historien von Rübezahl, Johannes Praetorius, 1920, S. 12
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