Bäkmann

Zu Wrees, einem Dorfe auf dem Hümmling, lebte vor reichlich fünfzig Jahren ein großer gewaltiger Mann, der hatte so viel Kraft wie zehn andere. Eine Schwester hatte er, die war beinahe eben so stark. Dieser Mann hieß Wille Bäkmann und soll der letzte Hüne gewesen sein. (...) Ein anderes Mal war Bäkmann auf Heidbrügge bei Esterwege, wo die saterschen Bootjer die großen Feldsteine einnahmen. Ein junger Bootjer, beinahe noch ein Knabe, wurde beim Laden von den anderen zurückgedrängt und fing an zu weinen, weil er nicht zeitig genug zum Laden kommen konnte. Dies sah Bäkmann und, gutmütig wie er war, ging er zu dem Knaben und fragte ihn, wo er sein Boot liegen habe. Der zeigte es ihm. Da nahm Bäkmann einen großen Feldstein, wohl eine halbe Last schwer, in seine Arme und wollte damit durch die anderen Boote gehen, um damit zu dem des Knaben, das ganz zurückgedrängt war, zu gelangen. Aber als die anderen Bootjer das sahen, legten sie schnell ihre Boote weg, denn sie fürchteten, Bäkmann möge mit dem Stein durch den Boden der Boote treten. So hatte der Knabe sein Boot zuerst beladen, denn Bäkmann brachte nur zwei Steine hinein, und das war eine Last.


Quelle: Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweite er-weiterte Auflage, Oldenburg 1909, hrsg. von Karl Willoh, Band 1, Nr. 258m, S. 509f.
Die Sagen der Lüneburger Heide wurden von Etta Bengen gesammelt und für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.
© der Zusammenstellung: Etta Bengen