VOM SCHNELLERTS
Mündlich

Viele, welche den Schnellerts bestiegen, hörten dort einen feinen, lieblichen Gesang und zwar waren es gewöhnlich Kirchenlieder, die sie vernahmen; diese Töne schienen ihnen aus dem Berg zu kommen, doch ist es nie Jemand gelungen, in dessen Inneres zu dringen.

Oft kräht auf dem Gipfel des Bergs, da wo die Ruinen der Burg stehen, der Hahn, und er hat schon manchen sehr erschreckt. So waren vor nicht langer Zeit die Leute einmal droben zu einer Holzversteigerung versammelt und eben bot der Förster einen Stocken aus, als der Hahn krähte. Im Nu war der Platz leer und selbst der Förster hatte nicht den Muth, zu bleiben.


Quelle: Hessische Sagen, J. W. Wolf, Leipzig 1853, Nr. 9, S. 8