DIE GLÜHENDEN KOHLEN IM PUMPERHÖLZL (BEI ENGERTSHAM)

In Engertsham lebte ein Mann, den der Volksmund "Herrgottsepp" benannte. Derselbe ging einmal nach Schärding und sah beim früheren Pumperhölzl ein Häuflein glänzender Kohlen liegen. Daneben saß ein kleines, zottiges Hündchen. Weil die Kohlen gar so schön glänzten, ging er hin, hob etliche auf und da sie ihn nicht brannten, so schob er sich etliche in die Tasche seines Rockes. Das Hündchen knurrte zwar, tat ihm jedoch nichts zuleide. In Schärding wollte er die schönen Kohlen herzeigen; aber was er aus der Tasche zog, waren keine Kohlen mehr, sondern blitzblanke Kronentaler. Schnell machte er kehrt und wollte noch mehr solcher Kohlen holen; er fand jedoch keine mehr. Nun erst fiel ihm ein, daß das schwarze Hündlein der Teufel gewesen sei, der einen Schatz gesonnt habe, damit er nicht grau und schimmelig werde. Bei der Annäherung Sepps verwandelte er ihn in Kohlen. Da Sepp Brosamen in der Tasche hatte, wurden die Kohlen dort wieder zu Geld.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen