DER TEUFELSTISCH

Zwischen Bischofsmais und Triefenried liegt der Teufelstisch, ein Bergrücken, der seinen Namen von einem Felsblock hat, der auf seinem Gipfel liegt.

In alter Zeit, als die ganze Gegend noch dichter Urwald bedeckte, hauste hier der Teufel und jener Felsblock diente ihm als Tisch. Da kam der selige Günther und baute sich auf der Zellerwiese in der Breitenau seine Einsiedelei. Der Teufel saß gerade beim Nachtmahl, als das Glöcklein von Günthers Zelle zum ersten Male ertönte. Verblüfft horchte der Teufel erst einige Augenblicke auf; dann stieß er wütend mit einem greulichen Fluch gegen den Felsentisch, der noch heute schief steht und verließ mit einem Satze Berg und Gegend. Das Brot, das der Teufel zum Nachtmahle genießen wollte, hat sich in Stein verwandelt und ist ebenfalls heute noch zu sehen.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen