DER TEUFELSRITT

Auf der Grubinger Gemeindeweide liegt ein mächtiger Granitblock, der an der Seite eine ausgewaschene Stelle in Form eines Pferdehufes zeigt. Das Volk sagt, daß hier der Teufel gerastet habe als er einen Kornwucherer der Gegend geholt und während der Rast habe sich ein Huf auf dem Steine abgedrückt. Nach einer anderen Erzählung hauste in Grub einmal ein großer Säufer, der sich Tag für Tag in Altrandsberg volltrank und nie vor Mitternacht heimging. Eines Tages aber war er wie umgewechselt und er ließ sich von da an überhaupt nicht mehr im Wirtshaus sehen. Erst nach Jahr und Tag erfuhren seine Freunde den Grund hievon. Als er nämlich selbiges Mal durchs Gruberholz heimwankte, so erzählte er, sei ihm plötzlich etwas auf den Rücken gesprungen. Kein Schütteln half. Samt seiner unbequemen Last sei er wie von unsichtbaren Händen vorwärts gedrängt worden und bei dem großen Stein auf der »Woad« erschöpft niedergestürzt. Dabei sei der Teufel, denn der war es, der ihm auf dem Rücken hing, auf den Stein gesprungen, daß die Funken davonsprühten und man am andern Morgen die Pferdehufspur auf ihm gewahrte.

Heinz Waltinger

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen