DER TEUFEL ALS HOLZMACHER

Unweit Kühnham im unteren Rottale stand früher eine mächtige Eiche, die sich der Teufel zum Aufenthalte erwählt hatte. Einst ging ein Handwerker in dunkler Nacht von der Arbeit heim und an jener Eiche vorüber. Der Teufel war auf dem Baume mit Holzmachen beschäftigt und rief dem Vorübergehenden zu: »Gib mar a an Zwickl aufa!« Der Handwerker zog einen Scherz Brot aus der Tasche und reichte ihn dem Teufel hinauf. Da fuhr der Böse entsetzt zurück und schrie mit drohender Gebärde: »I kam da scho, wennst den Zwickl nöt hättst!«

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen