DER SCHATZ IM SCHLOßBERG ZU WINZER

Es war zur Zeit, als noch das Schloß Hochwinzer stand, da lebte in Winzer ein Hafnergeselle, der einen Erdspiegel besaß. Mit diesem konnte er alle Schätze finden, die unter der Erde verborgen waren. Eines Tages nun zeigte der Erdspiegel an, daß im Schloßberg Geld vergraben liege. Der Mann ging nachts 12 Uhr mit einem Nachbarn an die betreffende Stelle hin und grub und grub. Endlich stieß er auf eine eiserne Kiste, die ganz mit Gold und Silber angefüllt war. Als die beiden Männer die Kiste mit großer Mühe an das Tageslicht gebracht hatten, kam eben der Pfleger über die Schloßbrücke gegangen. "Der Pfleger kommt!" rief einer der beiden Schatzgräber. Da war der Schatz verschwunden.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen