DER SCHATZ IM BÜRGERHOLZ

Im Bürgerholze zu Regen sollen seit Schwedenzeiten ungeheuere Schätze verborgen liegen und allerhand Weizgeschichten, die nächtlichen Wanderern hier begegnet sind, gehen um.

Ein Bauer sah einmal, als er zur hellen Mittagszeit durch das Bürgerholz ging, bei einem Felsblock ein Kindlein sitzen, das die Ärmlein um ein mit Gold gefülltes Kupferkesselchen geschlungen hatte. Freundlich lächelnd rief ihn das Kind an: "Michl! Michl! Michl!" und als der Bauer auf den dreimaligen Anruf verdutzt stehen blieb, ohne jedoch zu antworten, verzog es das Gesichtchen zum Weinen und verschwand mit dem Schatz.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen