Rengersbrunn

Im Seitentälchen des Sinngrundes sprudelte eine Quelle; die lag ehedem versteckt, dass sie lange Zeit niemand auffand, bis sie eines Tages von einem Jäger aus dem Gefolge des großen Kaisers Friedrich entdeckt wurde. Der Jägersmann labte sich an dem frischen Waldwasser, rief die übrigen Jagdteilnehmer heran, und alle erquickten sich an dem kühlen Tranke wie auch der Kaiser Rotbart selbst. Dem gefiel der Platz an der Quelle so gut, dass er künftig bei den Spessartjagden, die er von Gelnhausen aus unternahm, an jenem Brunnen die Raststunden hielt. Die Quelle aber wurde zur Erinnerung an den Heldenkönig Barbarossa künftig Regisborn, d. h. Königsbrunnen, genannt. Und auch die später dort entstandene Siedlung hieß man so. Der Name Regisbrunn änderte sich mit den Jahrhunderten um in "Rengersbrunn".

Quelle: Spessart-Sagen, Valentin Pfeifer, Aschaffenburg 1948, S. 197